Comiccover: The Healer Jesus Lopez
Nummer: 21
Name: Astrale Hilfe
Genre: Comic-Cover-Storytelling
Veröffentlichung: 01.01.2025
Text, Idee & Copyright:
Alle Texte, Konzepte und Ideen in diesem Comic unterliegen dem Urheberrecht von Jesus Lopez. Das Comiccover wurde auf der Grundlage seines Auftrags erstellt.
Alle Rechte vorbehalten.
Alle Ausgaben sind hier zu finden: The Healer Jesus Lopez.
Der Astralkörper ist ein immaterieller Körper, der neben dem physischen Körper existiert. Während der physische Körper die materielle Hülle ist, soll der Astralkörper den Sitz von Bewusstsein, Emotionen und spiritueller Energie darstellen. In verschiedenen Traditionen wird der Astralkörper als das Gefäß angesehen, das eine Person während Träumen, Nahtoderfahrungen oder meditativen Zuständen verwendet, um sich in anderen Dimensionen oder Sphären zu bewegen.
The Healer Jesus Lopez 21 - Astrale Hilfe
Die Lichter der Stadt Köln glitzerten unter ihm wie ein Meer aus Glühwürmchen. Jesus Lopez schwebte hoch über den Dächern. Besser gesagt, sein Astralkörper, frei von den Fesseln der Materie und Schwerkraft. In Bergheim saß sein materieller Körper in tiefer Meditation, geschützt durch Schutzsymbole und Ritualkerzen.
Er hielt eine Luftpatrouille über die Stadt Köln ab, bereit, mit seinen außergewöhnlichen Sinnen sofort zu reagieren, sobald er eine Bedrohung von dunklen Kräften wahrnahm. Die Menschen kannten ihn nur als Heiler. Doch von seinen anderen außergewöhnlichen Fähigkeiten, der Kunst der Levitation und der außerkörperlichen Erfahrung, wussten sie nichts. Das war gut so: Jesus benötigte keine Aufmerksamkeit. Sein Ziel war das Wohl der Menschen, nicht der Applaus für seine Fähigkeiten.
Aus der Ferne konnte er beobachten, wie andere Menschen ihre Astralreisen (OBE – Out-of-Body Experience) durchführten. Es war ein faszinierender Anblick: schimmernde, feinstoffliche Gestalten, die sich wie Reisende zwischen den Welten bewegten. Er wusste, dass er nicht der Einzige mit dieser besonderen Gabe war. Doch während die meisten andere Welten erkundeten, um neue Erfahrungen zu sammeln, war er der Einzige in der Nähe, der aus einem anderen Grund unterwegs war. Seine Reise diente einem höheren Zweck: jemanden in Not zu retten.
Heute war er auf einer Mission. In dieser Nacht hatte er eine klare Botschaft aus der geistigen Welt erhalten: Ein Leben ist in Gefahr. (Siehe The Healer Jesus Lopez Nr. 20.) Jesus ließ seine Wahrnehmung über die Stadt schweifen. Seine astralen Sinne tasteten sich durch das Geflecht menschlicher Emotionen: Freude, Schmerz, Angst. Doch dort – ein Knoten aus Finsternis und Gefahr, scharf und drückend wie ein Dolch im Nebel. Es war, als rief die Dunkelheit selbst nach ihm.
Er schwebte hinab zu einem unscheinbaren Wohnviertel. Von außen betrachtet schien alles normal: Warmes Licht fiel aus den Fenstern und leises Lachen erfüllte die Luft. Es wirkte wie ein gemütlicher Abend zwischen einem Mann und einer Frau. Doch Jesus glitt näher heran und beobachtete sie unsichtbar in seinem Astralkörper. Auf den ersten Blick schien alles harmlos, doch er spürte, dass hinter der Fassade eine düstere Absicht lauerte. Die beiden hatten sich über eine Online-Dating-Plattform kennengelernt. Der Mann lächelte, aber seine Gedanken wirkten kalt und berechnend. Die Frau dagegen war entspannt, vielleicht etwas zu entspannt, der Wein hatte ihre Sinne getrübt. Sie konnte die dunklen Untertöne in seiner Aura und Gedanken nicht wahrnehmen. Jesus wusste, dass sie in Gefahr war, wenngleich die Gefahr sich bislang nicht offen zeigte.
Als die zweite Flasche Wein geleert war, bat der Mann höflich: „Darf ich auf dem Sofa schlafen? Ich bin mit dem Auto hier und habe ein wenig zu viel getrunken.“ Sie zögerte. „Es ist eine höfliche Nachfrage, nichts Weiteres“, sagte sie zu sich selbst. Er überzeugte sie mit seinem charmanten Lächeln und seiner gespielten Absichtslosigkeit.
„Klar, kein Problem“, sagte sie schließlich. „Ich hole dir eine Decke.“ Vielleicht hätte sie sich mit weniger Wein anders entschieden, aber nach einer schweren Trennung war sie bislang nicht bereit, sich auf etwas Neues einzulassen. Sie war froh, dass er nicht nach mehr gefragt hatte.
Das böse Erwachen
„Wach auf!“, hörte sie in ihrem Kopf. „Schließ die Tür ab“, konzentrierte sich Jesus darauf, die Worte über Telepathie zu senden. Sie hielt inne und öffnete schnell die Augen: „Habe ich in meiner Benommenheit die Schlafzimmertür nicht abgeschlossen?“ Sie ging ängstlich zum Türgriff hin und schloss leise die Türe zu. Ein vages Gefühl der Dringlichkeit drängte sie, dem Rat zu folgen. Doch etwas stimmte nicht. Sie hörte Geräusche aus der Küche, Schritte, das Klappern von Metall.
„Ruf die Polizei an“, sendete Jesus ihr telepathisch zu. Jesus wusste, was vor der Schlafzimmertür passierte und dass die Zeit knapp war. „Ich … ich kann doch nicht einfach …“, dachte sie nervös. „Was ist, wenn ich falschliege?“
Jesus sandte ihr Gefühlswelle von Angst zu. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Plötzlich fühlte sie mit ihren Instinkten, wie ernst die Situation war. Sie griff zitternd zu ihrem Handy und rief die Polizei an.
„Hallo? Ich glaube … ich glaube, ich bin in Gefahr“, flüsterte sie. …
Jesus verschaffte ihr jetzt etwas Zeit. Eigentlich sollte ihr Gast auf dem Sofa schlafen, aber er hatte andere Absichten. Bevor der Mann sich Richtung Schlafzimmertür begab, griff Jesus mit seiner feinstofflichen Hand in den Darm, um die Verdauung in Gang zu bringen. Es zeigte die gewünschte Wirkung: Der Mann drehte sich abrupt um und rannte Richtung Toilette. Solche Aktionen erforderten eine starke Konzentration, und noch einmal hätte Jesus das nicht geschafft, ohne sofort zurück in seinen Körper katapultiert zu werden. …
Kaum hatte sie die Adresse über das Telefon genannt, als die Türklinke ihres Zimmers langsam herunterging.
Er drückte noch zweimal und jedes Mal etwas stärker gegen die abgeschlossene Tür.
Seine Stimme klang ruhig, aber sie spürte die Bedrohung. „Lass mich rein.“
„Nein! Geh weg!“ Sie presste sich gegen die Tür. Ihre Hände zitterten.
„Lass mich rein. Ich will doch nur reden“, sagte er mit einer charmanten Stimme, doch das Klopfen wurde lauter und dann zu wütendem Hämmern. „Öffne die verdammte Tür!“
Jesus sandte Clara einen Schub an Mut. Ihre Stimme wurde fest. „Ich habe die Polizei angerufen! Geh sofort weg!“
„Du wirst das bereuen, du kleine …“, knurrte Tobias.
»KRACK-WUMM!«
Die Polizei brach die Wohnungstür auf, mit Waffen im Anschlag. „Hände hoch! Keine Bewegung!“ rief einer der Polizisten. Hinter der Tür konnte sie nur das Geräusch von
heftigem Gerangel hören. Nach einem Moment der Ruhe klopfte es an ihrer Schlafzimmertür. „Hallo, hier spricht die Polizei. Sie haben vorhin mit meiner Kollegin telefoniert. Wir haben ihn nun
festgenommen. Sie können jetzt herauskommen. Sie sind in Sicherheit.“ sprach der Polizist ruhig. Langsam öffnete sie die Tür und als sie den Polizisten sah, umarmte sie ihn sofort und
weinte. Er erwiderte ihre Umarmung und sprach leise: „Bitte kommen Sie mit, aber schauen Sie nicht in Richtung Küche.“ Doch es war zu spät. Ihr Blick
fiel auf den Küchentisch mit den sorgfältig ausgelegten Plastikplanen, darauf ihre Messer, ein Hammer, eine chirurgische Schere, ein Skalpell und Kabelbinder. Diese hatte er wohl
in seinem Rucksack dabeigehabt. Der Anblick raubte ihr den Atem und Tränen überkamen sie. „Wie konnte ich mich bloß auf
jemanden aus Düsseldorf einlassen?“, dachte sie verzweifelt. „Da hätten die Alarmglocken sofort läuten sollen.“
Der Heiler Jesus Lopez zog sich indessen zurück zu seinem Körper. Nach seiner Astral-Mission war er erschöpft, doch dankbar, dass die Polizei rechtzeitig eingetroffen war. Er legte sich in sein Bett hin, während sein Körper noch etwas von den Ereignissen und der Erschöpfung zitterte und nach Ruhe verlangte.
Doch er lächelte zufrieden und dachte bei sich:
„Wenn du spürst, dass etwas nicht stimmt, hör auf dein Bauchgefühl. Es ist der erste Funke der Wahrheit. In den dunkelsten Momenten führt uns manchmal eine unsichtbare Hand, doch wahrer Schutz entsteht erst, wenn wir den Mut finden, dieser Führung zu vertrauen. Wahre Stärke zeigt sich nicht in der Abwesenheit von Angst, sondern in der Entscheidung, trotz der Angst zu handeln.“
Mit diesen Gedanken ließ er die Nacht hinter sich und gab sich dem wohlverdienten Schlaf hin.
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Susanne H. (Mittwoch, 01 Januar 2025 12:40)
Lieber Jesus, danke für die neue Comicstory. Mir ist es kalt den Rücken hinunter gelaufen beim Lesen. Wieder einmal unglaublich spannend. Und ich finde die Botschaften darin so wichtig. Ich hoffe, es rüttelt junge Frauen wach, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen und auch die Message, auf das Bauchgefühl zu hören, sollte ein Vorsatz für das neue Jahr sein.
Tolle Story, tolle Message, unglaubliche Spannung. Ich liebe deine Geschichten.
Ina (Mittwoch, 01 Januar 2025 13:14)
Lieber Jesus,
super spannend geschrieben.
Mir stellt sich immer wieder die Frage, was von Deinen Comics echt und was Fantasie ist.�
Die Botschaften sind immer wertvoll und hilfreich.
Vielen Dank
Peregrine (Mittwoch, 01 Januar 2025 18:00)
Super faszinierend und gleichzeitig wieder tief drin stark berührt, weil es nun mal so ist, dass sich das meiste im Leben für die Augen unsichtbar gestaltet.
Liegen Fantasie und Wirklichkeit so weit auseinander? Man denke 'zurück' an DaVinci und seine 'Kritzeleien'...
In der Geschichte kommen für mich auch die schnellen und die langsamen Energien zur Geltung, die alle das Leben mit gestalten, sei es der Anruf per Telefon, oder Telepathie (cleverer Brückenschlag in der Story!!! ;-) )
Und auf rein emotionaler Ebene, als Frau, habe ich zum einen die Erfahrung gemacht, dass es Schaden bringen kann, nicht auf das Bauchgefühl zu hören, und dass es lange braucht, damit klarzukommen.
Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man auch im 'Schlechten' manchmal in Dinge verwickelt wird, die im längeren Zeitprozess wichtig sind, um 'Gutes' zu bewirken.
Das ist nicht immer leicht anzunehmen, und schön wäre es, wenn wir uns und andere immer vor Schaden bewahren könnten.
Frohes neues Jahr an alle :-)
Andrea (Mittwoch, 01 Januar 2025 18:16)
Selbst schuld, wenn man einen Mann aus Düsseldorf datet. ;-)
Peregrine (Mittwoch, 01 Januar 2025 20:58)
Woher sollte die Frau wissen, dass er böse ist, nur weil er aus Düsseldorf kommt?
Jesus (Mittwoch, 01 Januar 2025 21:36)
Liebe Andrea,
Bergheim gehört nicht zu Köln. :-P
Liebe Peregrine,
Düsseldorf ist für die Kölner "die verbotene Stadt". (Ironie)
Ich habe eine lustige Anspielung in die Geschichte eingebaut. Andrea hat mich vor Jahren aus Düsseldorf "befreit". ;-)
Peregrine (Mittwoch, 01 Januar 2025 23:11)
Oha, achso! Danke für die Erklärung.
Jetzt muss ich lachen, weil aus der eigentlichen lustigen Anspielung, die ich nicht kapiert hab und Andrea Köln mit Bergheim verwechselt hat zum Glück am Ende die arme Frau in der Geschichte doch nicht schuld ist.