
Comiccover: The Healer Jesus Lopez
Nummer: 29
Name: Die Pyramide
Genre: Comic-Cover-Storytelling
Veröffentlichung: 01.09.2025
Text, Idee & Copyright:
Alle Texte, Konzepte und Ideen in dieser Comic-Geschichte unterliegen dem Urheberrecht von Jesus Lopez. Das Comiccover wurde auf der Grundlage seines Auftrags erstellt. Alle Rechte vorbehalten.
Alle Ausgaben sind hier zu finden: The Healer Jesus Lopez.
The Healer Jesus Lopez, Nummer 29
Die Pyramide
Schon als Kind fühlte der Heiler Jesus Lopez jene feinen Schwingungen, die durch seine Hände flossen, und die unsichtbaren Kräfte seiner Umgebung. Doch ein rätselhafter Zufall ergab sich in seiner Kindheit: Er wuchs in der Nähe einer Pyramide auf. Nicht in den Wüsten Ägyptens oder im Dschungel von Chichén Itzá, sondern mitten in Remscheid, im Bergischen Land.
Errichtet worden war das Bauwerk einst vom Autohaus Nitsch, heute ASG Autohaus Remscheid. Noch heute zieht die Pyramide Blicke von der Hauptstraße auf sich und übt eine eigenartige Faszination aus.
Pyramiden wurden in verschiedenen Kulturen errichtet und gelten seit jeher als rätselhafte Kraftorte. Viele sind überzeugt, die Pyramidenform harmonisiert Energien, bündelt Lebenskraft oder verlängert sogar die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Doch bei dieser neugebauten Pyramide gab es keine mystische Schwingung, keine spürbare Heilwirkung in der Nähe. Erst recht nicht, Erlebnisse wie in der Einzelsitzung mit Oliver Tappe und der Pyramide.
Als Heiler hätte Jesus leicht eine Legende um sich weben können: Ein Heiler namens Jesus, aufgewachsen im Schatten einer Pyramide. Jesus kannte aber die Macht der Lügen und hatte kein Interesse daran, seine Laufbahn auf Lügen aufzubauen. Lügen können einen Menschen (kurzfristig) retten oder für immer in ihrem Labyrinth der Lügen gefangen halten. Ihm reicht es schon, dass immer wieder Menschen denken, sein spanischer Vorname sei ein Künstlername. (Siehe auch The Healer Jesus Lopez, Nummer 8.)
Nein, seine heilerische Gabe hatte nichts mit der Pyramide zu tun. Er benötigte keine mystische Verklärung, wie manche Gurus sie aufbauen, um eine Legende um ihre Person aufzubauen. Doch in seiner Praxis begegnete er immer wieder Menschen, die Lügen wie Schutzmauern um sich errichteten. Manchmal war es einfacher, sich in eine erfundene Vergangenheit zu flüchten, als sich der realen zu stellen. Jesus verstand: Diese „Lügen“ waren keine Sünden, sondern ein rettender Zufluchtsort, um nicht im Treibsand des Schmerzes unterzugehen.
Da waren die alleinstehenden Frauen im Rentenalter, die überzeugt waren, ihre Nachbarn würden sie mit Radiowellen bestrahlen oder vor ihrer Tür lauern. Es waren aber nicht die Radiowellen, die quälten. Klinisch betrachtet oft Folge von Isolation, neurodegenerativen Prozessen oder unerkannten psychischen Erkrankungen. Dieser Schutzmechanismus des Gehirns, war für die Betroffenen qualvolle Realität. Doch wahre Heilung geschieht nicht durch Wissen, sondern durch mitfühlendes Handeln.
Was der Heiler Jesus Lopez mit seinen Händen wahrnahm, war eine so tiefe Einsamkeit, dass sie sich wie erdrückende Stille anfühlte. Eine Stille, die so unerträglich war, dass der Geist sich gezwungen sah, unsichtbare Verfolger zu erfinden, nur um nicht die absolute Leere spüren zu müssen. Die armen Herzen, die einst Freude und Zuneigung kannten, fühlten sich nun von der Welt vergessen. Und in ihrer großen Not, webten ihre eigenen Schutzgeister einen seltsamen Trost: Lieber die Angst vor Verfolgung als das Gefühl, von niemandem mehr bemerkt zu werden.
Er legte seine Hände nicht auf, um die Radiowellen zu entfernen, sondern um die vibrierende Liebe Gottes in jene kalten Kammern der Seele zu senden, die so lange ohne Zuneigung gewesen waren. Doch wir Menschen sind alle Kanäle, durch die Gottes Liebe fließen und wirken soll.
Stellen wir uns eine andere Wirklichkeit für die Zukunft vor.
Was wäre, wenn wir uns alle als eine große Familie Gottes ansehen?
Die größere Heilung, die wahre Medizin des Geistes:
Wie viele dieser Qualen würden sich in Wohlgefallen auflösen, wenn eine Nachbarin einfach täglich für fünf Minuten hereinkäme, um nach dem Wohlbefinden zu fragen?
Wenn jemand ihre Hand halten würde, ohne zu urteilen?
Wenn wir lernen würden, nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen zuzuhören?
Eine Krankheit mag ein irdisches Kreuz sein, das wir alle tragen müssen. Aber die Gleichgültigkeit und der ständige Stress als Gesellschaft entfernen uns von den Herzen anderer und von unseren eigenen Herzen. Die wahrhafte Heilung beginnt nicht in der Praxis eines Geistheilers.
Sie beginnt in unserem alltäglichen Miteinander:
In einer Tasse Tee, die wir anbieten.
In einem Lächeln, das wir schenken.
In der stillen Anerkennung: Deine Existenz ist wichtig!
Denn wir vergessen allzu oft:
Gott heilt durch unsere Hände.
Er spricht durch unsere Worte.
Und er umarmt die Einsamen durch unsere Arme.
Mögen wir alle zu Kanälen dieses göttlichen Trostes werden.
Doch gerade auf diesem Weg der Barmherzigkeit sollten wir auch die Fallen der Spiritualität erkennen. Denn wie traurig ist es zu sehen, dass selbst die erhabensten spirituellen Konzepte, wie die Reinkarnationslehre, die uns doch als Brücken zum Licht dienen sollten, von manchen Seelen unbewusst als Vermeidung und nur als Technik missbraucht werden! Wie die "alte Seele"-Patientin die in die Praxis kam und glaubte: „Meine Angststörung und Depressionen kommen nicht aus meiner Kindheit, sondern sind Altlasten aus meinem früheren Leben als verfolgte Hexe.“
Es gab immer wieder Klienten, denen eine Reise in frühere Leben oder zwischen den Leben für dieses Leben hilfreich war. Doch in diesem Fall, flüsterte der Geistführer dem Heiler zu: „Statt sich in den Dramen vergangener Jahrhunderte zu verlieren, wende sie sich dem realen Trauma des kleinen Mädchens in sich zu, das in dieser Inkarnation in einem dunklen Keller weinen musste! Die größte Tapferkeit liegt nicht darin, zu wissen, wer wir waren, sondern darin, zu heilen, wer wir sind. Gewiss, mögen sich einige Schatten aus der Vergangenheit fortsetzen. Doch der allbarmherzige Gott würde niemals eine Seele mit unheilbaren Wunden strafen! Er gibt uns immer die Kraft, sie im Hier und Jetzt zu überwinden. Die wahre spirituelle Arbeit beginnt nicht in der Vergangenheit, sondern in der mutigen Annahme unserer gegenwärtigen Prüfungen.“
Dann gab es immer wieder die Gesundheitsleugner. Wie beim Ausspruch: „Dieser knotige Ausschlag? Das ist nichts!“ Die Angst vor der Krebsdiagnose treibt einige in die Verleugnung. Oder gar zum Heiler statt zu einem Arzt. Diese Selbsttäuschungen waren stets Schutzmechanismen. Sie bewahren die Menschen kurzfristig vor Scham, Schuld oder Verzweiflung. Doch langfristig vergrößerten sie die Probleme nur.
Gefährlich wurden jene, die ihre Lügen mit Aggression verbanden: Klienten, die nach Sitzungen bei anderen Heilern plötzlich von Verfolgung sprachen, Dämonen beschworen oder Psychoterror starteten. Sie schoben die Verantwortung von sich und errichteten Feindbilder. Solche Fälle wies Jesus ab. Sie gehörten in psychotherapeutische Hände. Noch perfider waren jene Heiler, die solche Ängste bewusst schürten, um die Konkurrenz schlechtzureden, um ihre Kunden zu halten oder neue zu überzeugen.
Doch dann gab es die ganz besonderen und individuellen Fälle, so wie diesen Fall:
Eines Tages betrat ein Mann aus Köln seine Praxis. Ein Sohn des Rheins, der sich als "Botschafter der Heinzelmännchen" vorstellte. Eigentlich hatte er einen Termin für einen Konflikt mit seinem Vorgesetzten geplant, doch schnell wurde neben dieser anfänglichen Lüge klar: Der Mann lebte in einer selbst erschaffenen Welt. Urteilsfrei hörte Jesus zu, wie er von seinen Büchern als Zwergenbotschafter erzählte, von Zwergen-Fans in aller Welt und einem geplanten Filmprojekt. Doch was davon war real?
Als er seine Hände auf die Schultern des Mannes legte, öffnete sich ihm dessen Vergangenheit wie ein Buch, dessen Seiten nie jemand zu lesen gewagt hatte. Ähnlich der medialen Begabung des Protagonisten in The Death Zone vermochte der Geistheiler Jesus Lopez, durch Raum und Zeit zu dringen. Und da sah er ihn: den Jungen.
Versteckt im Dunkeln, zitternd vor Angst, während die Schritte des Vaters näher kamen, Donner verkündend, noch ehe der Sturm ausbrach.
Die Hände, die ihn hätten halten sollen, wurden zu Werkzeugen des Schmerzes.
Die Stimme, die ihn hätte trösten sollen, wurde zum Echo der Angst.
In diesem Moment verstand Jesus: Dies war keine erfundene Geschichte. Misshandlungen, die so tief saßen, dass die Seele ein ganzes Märchen um sie weben musste, nur um weiteratmen zu können.
Ihm fehlte das Fundament, was sich energetisch so anfühlte, als würde ihm der Boden unter den Füßen fehlen. Seine gesamte Illusion war auf Lügen aufgebaut, um überhaupt Boden unter den Füßen zu spüren. Es war also kein Wunder, dass er mit diesem Vaterthema immer wieder in Konflikte mit Vorgesetzten geriet.
Und jetzt erkannte Jesus den größeren Zusammenhang: Die Geschichte mit den Heinzelmännchen war eine Kompensation der traumatischen Erlebnisse aus seiner Kindheit. Sein Unterbewusstsein hatte dieses Konstrukt aufgebaut, um zu überleben. Durch seine Bücher und das Filmangebot hatte er Zuspruch und Bewunderung erhalten, wie nie zuvor in seinem Leben. Dies war keine Lüge aus Gier, keine Täuschung aus Wahnsinn. Es war ein Rettungsseil, gewoben aus kindlicher Not. Eine Welt, in der dieser Junge in der Gegenwart endlich wichtig war.
Und Jesus wusste, dass er dadurch diesem Klienten nicht in der Tiefe würde helfen können, wie er es gewohnt war. Der Zuspruch, die Bewunderung und die Vorteile, die seine Rolle als Zwergenbotschafter mit sich brachte, waren für dessen Ego zu verlockend, um davon abzulassen. Er würde alles Erdenkliche anstellen, um diese Illusion aufrechtzuerhalten.
Also arbeitete der Geistheiler Jesus Lopez mit dem, was in dieser einen Sitzung möglich war. Er behandelte die Schmerzen um die Lüge herum, ohne sie zu zerstören, und schenkte Frieden, soweit es ihm möglich war. Sanft, wie die Berührung einer Hand, die mit dem Herzen versteht.
Manche Pforten müssen versiegelt bleiben. Denn manchmal sind Lügen das Einzige, was einen Menschen am Leben hält.

Manchmal ist eine Lüge das einzige Dach über einem verwundeten Herzen. Wer heilen will, muss nicht die Mauern einreißen, die ein Herz beschützen. Statt es niederzureißen, setze ein Fenster hinein. Es reicht aus, wenn es gerade groß genug ist, dass ein wenig Licht der Liebe hineinfindet. Denn eine Seele trägt ein Universum in sich. Nicht um die Wahrheit zu verbergen, sondern um sie im Dunkeln keimen zu lassen, bis sie blühen kann.
The Healer Jesus Lopez, Nummer 29, ist die letzte Ausgabe des Jahres 2025. Weitere Comic-Cover und Geschichten erscheinen erst im neuen Jahr. Da ich hauptberuflich als Geistheiler arbeite und bis Jahresende vollständig ausgebucht bin, benötige ich meine volle Energie für die Einzelsitzungen mit meinen Klienten. Jede Comic-Geschichte erfordert mehrere Stunden konzentrierter Arbeit. Zeit, die ich aktuell bewusst in die qualitative und termingerechte Umsetzung meiner Heilarbeiten investiere. Daher lege ich das Comic-Projekt bis Anfang 2026 auf Eis. Weitere Details und Updates sind im vorherigen Blogartikel zu finden.
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