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12 Tipps für ein Wohnzimmer-Retreat

Blog: Jesus Lopez | Aktualisiert: 20.03.2024 | alle Blogartikel

Was ist ein Retreat?

Retreat (englisch für Rückzug) bezeichnet eine geplante spirituelle Ruhepause vom Alltag.
In Meditations-Schulen wird ein Retreat nach einem festgelegten Programm und Zeitraum abgestimmt. Der ganze Tageslauf ist weitgehend geregelt, worunter auch Essen, Waschen oder Arbeitsphasen fallen. In Zeiten von Corona ist es nicht möglich zu einem Retreat zu fahren. Warum also nicht ein Wohnzimmer-Retreat planen?!

Herausforderung

Wohnzimmer Retreat, Meditation, Achtsamkeit, Bewusstsein schaffen

Ein Rückzug aus dem Leben und in tiefer Einkehr mit sich selbst sein und meditieren. Der Wunsch vieler Menschen. Hierbei stellt ein Retreat im eigenen Zuhause, eine größere Herausforderung dar, als in einem Retreatzentrum.

 

Hier hast du nun zwölf wertvolle Tipps, wie du ein Tagesretreat für dich oder mit anderen Personen durchführen kannst. Plane individuelle Anpassungen nach eigenen Vorlieben.

Inhaltsangabe

  1. Vorbereitungen
  2. Raum aussuchen
  3. Eigenen Altar
  4. Die Technik
  5. Der große Tag
  6. Bewusst alleine sein
  7. Tagesablauf (+ PDF)
  8. Schlaf
  9. Kopfkino
  10. Verwende ein Journal
  11. Genießen
  12. Nach dem Retreat

Inspirationen für dein Retreat

1. Vorbereitungen

Bevor du einen Retreat-Tag planst, treffe Vorkehrungen. Im Besonderen, wenn du vorhast, mehrere Tage im Stück zu meditieren und nicht gestört werden möchtest: Evtl. beste Freunde oder Arbeitskollegen Bescheid geben, vielleicht die Kinder unterzubringen, Lebensmittel im Vorfeld einzukaufen, dich geistig auf den Tag einstellen, Kerzen kaufen, welche Teesorte trinken, alles erledigt, was deine Aufmerksamkeit stören könnte.

Erstelle als Erstes eine persönliche Auflistung, was du alles brauchst und wen du darüber informierst mal nicht erreichbar zu sein.

2. Raum aussuchen

Nutze einen Raum, indem du dich zurückziehen kannst. 
Vielleicht magst du an die Türe ein Schild mit "Bitte nicht stören" hängen.

3. Eigenen Altar

Hast du einen eigenen Altar oder eine(n) Meditationsecke/-raum?
Weihrauch? Bilder und Statuen? Blumen? Oder reichen dir einfach Kerzen?

Gestalte deine heilige Zeit als besonderes Date mit dir und dekoriere für deine Meditationsecke, dass es zur Meditation anregt.

 

Tipp: Das Comiccover Nummer 11 kann als Segen oder als Erinnerung für die Energiearbeit, Fernheilung oder das Gebet aufgestellt werden.

4. Die Technik

Telefon, Internet und Fernsehen ausschalten. Jegliche Ablenkung vermeiden.
Wenn du dein Handy für Audiodateien oder als Wecker nutzt, stelle sicher, dass es auf lautlos eingestellt ist.

5. Der große Tag

Warte vielleicht nicht so lange auf den besonderen Tag. Vielleicht magst du jetzt anfangen.
Unter Punkt 7. findest du eine Anleitung. Starte mit der angegebenen Uhrzeit. 

6. Bewusst alleine sein

Die Reise geht ins Alleinsein bis hin ins All-Eins-Sein. Sei dir bewusst, alleine mit sich selbst zu sein ist nicht gleich Einsamkeit.

7. Ablauf eines Achtsamkeits-Retreats

Hier ein individuell gestalteter Tagesablauf. Ändere den Plan nach deinen eigenen Vorstellungen ab.

 

6.30 bis 7.00 Uhr: Morgenhygiene
7.00 bis 8.00 Uhr: Qi Gong und Meditation

8.00 bis 8.45 Uhr: Achtsames Frühstücken
8.45 bis 9.00 Uhr: Bewusstes aufräumen des Tisches

9.00 bis 10.00 Uhr: Meditative Hausreinigung

10.00 bis 10.15 Uhr: Teezeremonie
10.15 bis 11.00 Uhr: Spirituelle Texte lesen
11.00  bis 12.00 Uhr: Meditation

12.00  bis 13.00 Uhr Achtsames Mittagessen
13.00 bis 13.30 Uhr: Mittagsschlaf

13.30 bis 14.30 Uhr: Meditation 

14.30 bis 15.30 Uhr: Spaziergang im Wald (bewusstes Gehen)

15.30 bis 16.30 Uhr: Meditation

16.30 bis 18.30 Uhr: Selbstbestimmte Praxiszeit

18.30 bis 19.30 Uhr: Achtsames Abendessen

19.30 bis 21.00 Uhr: Vortrag und Meditation

ab 21.00 Uhr: Die Nachtruhe einläuten

Download
Tagesplan als Pdf
Tagesplan zum ausdrucken. Als Vorbereitung für dein Retreat-Tag.
Retreat_Tagesplan.pdf
Adobe Acrobat Dokument 73.2 KB

8. Schlaf

In der Auflistung ist ein Mittagsschlaf eingeplant. Es kann dem ungeübten Geist passieren, dass man nicht zur Meditation kommt sondern sich nur Schlafen legen möchte. Wenn die das passiert, bedeutet dass, das du erschöpft bist und die Ruhe brauchst. Gebe dich in so einem Moment dem Schlaf, ohne Kampf, hin. Sobald Körper und Geist neue Kraft aufgetankt haben, wird die Meditationspraxis klappen.

9. Kopfkino

Sei dir bewusst, dass starke Gedanken und Gefühle zum Vorschein kommen können. Wenn sie dich überwältigen, öffne die Augen, gehe ein wenig herum, nimm die Gefühle bewusst an und atme tief in den Bauch ein und aus. Hier zeigt es sich, wieso es ratsam ist, einen erfahrenen Lehrer an seiner Seite zu haben. Durchhalten ist angemessen, wenn du in deinem Leben nicht schreckliche Erfahrungen gemacht hast. Es geht aber auch darum in die Weichheit mit dir zu gehen, dich so anzunehmen, wie du bist.
Beim Kopfkino kann man vieles richtig und falsch machen. Deshalb keinen allgemeinen Rat, sondern entscheide für dich selbst. 

 

In der buddhistischen Psychologie gibt es die Fünf Hindernisse (oder Hemmnisse)
die in der Meditation auftauchen, bei Anfängern und Fortgeschrittenen.
Die Geisteszustände sind:

  1. Trägheit
  2. Unruhe
  3. Verlangen
  4. Widerwillen
  5. Zweifel

Punkt 9. ist eigentlich wieder einen Blog-Artikel wert ;-)

10. Verwende ein Journal

Verwende ein Journal oder ein Block, um deine Gedanken aufzuschreiben. Manche Gedanken lohnen sich aufzuschreiben. Andere Gedanken wiederum rauben unsere Konzentration. Aufschreiben kann dabei helfen, die Gedanken loszulassen.

 

In dem PDF ist ein Bereich für Notizen. Du kannst auch die ausgedruckten Blätter als Erinnerungsstütze nutzen.

11. Genießen

Vergiss nicht, die Zeit mit dir selbst zu genießen. Sei dankbar für alles was kommt. Spüre dich bewusst. Sei eins mit dir selbst. Genieße den Tag mit dir selbst, sooft es geht.

12. Nach dem Retreat

Fange nach dem Retreat-Tag nicht sofort wieder mit dem Alltag an. Spüre nach!
Schreibe auf, welche Erkenntnisse dir der Tag gebracht hat und welche Veränderungen möchtest du in deinen Alltag einbringen. Gib dir die Zeit, wieder langsam in deinen Alltag hineinzukommen.

Deine Kommentare

Hast Du schon einmal ein Retreat durchgeführt? Ein Retreat-Center besucht? Deine Dankbarkeit mit einem Kommentar zeigen? Hier ist Raum dafür.

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Kommentare: 5
  • #1

    Christa aus Köln (Montag, 04 Mai 2020 11:41)

    Ich habe zuletzt im März ein Achtsamkeitsretreat besucht, 4 Tage waren davon in aller Stille. Es war sehr berührend für mich, den Blick nach Innen zu richten und sich schweigendbewusster spüren zu können beim Meditieren im Sitzen, Stehen, Gehen und auch im Liegen. Ich wurde traurig, ungeduldig und letztlich aber auch viel gelassener in diesem geschützten Raum. Ich konnte weinen und lachen, so sein wie ich bin mit all meinen Anteilen. Beim achtsamen Essen gelegentlichauch mal alleine an einem Tisch zu sitzen und bewusster zu kauen und zu schmecken war auch ein besonderer Genuss für die Sinne. Ich bin ein Mensch, der eh viel Ruhe braucht, um wieder mehr in die eigene Mitte zu kommen. Das muss ich immer wieder täglich üben.

  • #2

    Jesus Lopez (Montag, 04 Mai 2020)

    Liebe Christa,

    vielen lieben Dank für dein Kommentar.
    Als ich das Zentrum in Bergheim hatte, habe ich im Januar Meditations-Retreats angeboten. An einem der Tage kam mir die Inspiration, die Geistheilungstage zu gestalten und von den Abenden weg zu kommen. Was mir besonders aufgefallen ist, die Geschwindigkeit. Als ich mit dem Auto gefahren bin, hatte ich bei 30 km/h das Gefühl 70 km/h zu fahren. Die Autofahrer hinter mir fanden dass auf der Landstraße nicht lustig :-)

  • #3

    Teilnehmerin des Retreats (Sonntag, 14 Juni 2020 23:36)

    Zum Retreattag: Es tat mir gut, in kleinem Kreis einmal eine ganz andere Retreaterfahrung zu machen. Ich kannte bislang nur in aller Stille sitzen oder achtsames Gehen, verbunden mit Schweigezeiten. Da ich schon oft selber viel von mir abverlange, war es gut, einmal aus dem strengen Korsett ausbrechen zu können und in lockerer Runde mit dabei sein zu können. Ich konnte mich auf die geführten Meditationen bewusst einlassen und wundere mich immer über die inneren Bilder, die dann zu Tage treten. Die Qigongübungen draußen boten eine gute Möglichkeit um Körper und Geist in Harmonie zu bringen.Ich konnte mich auch auf die 8D Musik gut einlassen und den Übungen konzentriert und bewusst folgen. Eine neue Erfahrung für mich und eine gute Alternative für mich in der Meditationspraxis. Es bringt eine Erleichterung. Meine vorherige Skepsis war also mal wieder umsonst.
    Für das leibliche Wohl war ja auch bestens gesorgt. Lecker!
    Ich war aufmerksamer Zuhörer und hatte auch ein schönes Gespräch mit Andrea. Insgesamt also ein rundes "Einkehrpaket". Die Watschelenten waren gut integriert. Sie kamen zur rechten Zeit.

  • #4

    A. (Montag, 15 Juni 2020 16:53)

    Ich war beeindruckt wie platt ich nach dem Tag war. Ich bin einfach um 20.00 Uhr mit meinem Sohn eingeschlafen. Besonders das Singen der Mantren und die 8D-Meditation nach Jesus Lopez hat mir geholfen, die vielen Gedanken in meinem Kopf zu verlangsamen und zeitweise zum Verstummen zu bringen. Das war ein sehr angenehmer Zustand :-)
    Vielen, vielen Dank für den tollen Tag.

  • #5

    fENtmBTi (Montag, 04 März 2024 01:42)

    1