
Comiccover: The Healer Jesus Lopez
Nummer: 26
Name: Tentakel des Grauens
Genre: Comic-Cover-Storytelling
Veröffentlichung: 01.06.2025
Text, Idee & Copyright:
Alle Texte, Konzepte und Ideen zu dieser Comic-Geschichte unterliegen dem Urheberrecht von Jesus Lopez. Das Comiccover wurde auf der Grundlage seines Auftrags erstellt. Alle Rechte vorbehalten.
Alle Ausgaben sind hier zu finden: The Healer Jesus Lopez.
The Healer Jesus Lopez, Nummer26
Tentakel des Grauens
Der Heiler Jesus Lopez ging regelmäßig im Rahmen eines spirituellen Forschungsprojekts in ein Krankenhaus. Der Schwerpunkt: energetische Heilmethoden bei chronisch Kranken. Offiziell sind solche Forschungen umstritten. Inoffiziell aber sprach sich schnell im Krankenhaus herum, dass sich der Zustand der Patienten verbesserte. Doch es schien nichts zu nützen. Die Ärzte standen dem Projekt ablehnend gegenüber, es ging ihnen nur um die Forschungsgelder. Jesus wusste, sie würden die Ergebnisse durch die Brille ihrer Skepsis interpretieren und veröffentlichen. Doch die geistige Welt hatte größere Pläne.
Lucía bemerkte es zuerst an den kleinen Dingen. Müdigkeit, die ohne Grund kam und Gedanken, die sich verirrten, sobald ihr Kollege Miguel in ihrer Nähe war. Eine Erschöpfung, die sie in seiner Gegenwart überfiel. Manchmal, wenn er sprach, spürte sie, wie ihr Geist langsam versickerte. Doch sie schämte sich für diesen Verdacht. Miguel war generell freundlich und hilfsbereit. Doch seit seiner letzten Trennung war etwas in ihm seltsam leer geworden.
Zunächst schob sie es auf Stress und Schlafmangel. Doch in den vergangenen Monaten begannen auch die Patienten, sich über bleierne Müdigkeit, Albträume und unerklärliche Ängste zu beklagen. Und es war immer nach Miguels Pflegeeinheiten. Miguel selbst wurde stiller und blasser, als würde er sich selbst verlieren.
Lucía suchte Hilfe. Sie sprach mit den Ärzten. Diese lächelten müde, taten es als psychosomatische Reaktionen ab. Ruhen Sie sich aus, hieß es. Sie hatte schon bemerkt, dass Miguel sich zurückhielt, wenn Ärzte anwesend waren. Doch in ihr regte sich eine Unruhe.
Als Helferin in der Forschungsgruppe brachte Lucía Patienten zu Jesus und holte sie ab. Manchmal beobachtete sie, wie er mit einer stillen Präsenz arbeitete, die mehr sagte als Worte. Eines Tages fasste sie sich ein Herz und trat auf ihn zu. „Ich glaube, jemand entzieht mir Energie“, sagte sie. „Und nicht nur mir. Auch den Patienten.“
Jesus sah sie an. Offen. Mitfühlend. Als sie von Miguel erzählte, nickte er:
„Dann müssen wir ihm begegnen. Dem Mann schreit nicht nach Energie und Macht – sondern nach Liebe.“
Miguel nannte sich im Geheimen selbst El Vacío – die Leere. Doch der Name war ihm zur zweiten Haut geworden. Seine innere Leere, dieser unsichtbare Hunger, trieb ihn um. Die energetischen Tentakel, die aus seinem Körper wuchsen – unsichtbar für die nicht medial sehenden Menschen –, waren keine Waffe. Sie waren seine Fühler zur Welt. Jeder Kontakt ein stummer Schrei: Sieh mich. Fühl mich. Liebe mich. Doch jeder wandte sich von ihm ab. Und so wurde aus Sehnsucht Gewalt.
Diese Gabe, sich mit Tentakeln an andere leicht anzuheften, besaß er seit seiner Kindheit. Doch nach der Trennung von seiner letzten Freundin verlor er den letzten Halt und die Tentakel wucherten unkontrollierbar. Wie Nebel schlangen sie sich um Menschen, um ihre Lebensenergie zu saugen. Anfangs gab ihm das Macht. Doch er wusste nicht, wie er mit ihr umgehen sollte. Bald saugte er sogar Patienten aus, fühlte sich dazu berechtigt. Doch die Tentakel entwickelten ein Eigenleben. Sie wollten nun Menschen bis in den Tod ausschöpfen.
Die Konfrontation zwischen El Vacío und Jesus López kam unerwartet. In einem Patientenzimmer, in dem die Energie wie ein sterbendes Licht flackerte, erwischte Jesus Miguel, wie seine Tentakel einen Komapatienten aussaugen wollten. Als Jesus eintrat, hob Miguel den Kopf. Ihre Blicke trafen sich und sie erkannten einander, wer sie wirklich waren.
Der Kampf begann auf der Astralebene, wortlos, während ihre Blicke sich nicht voneinander trennten. Die energetischen Tentakel streckten sich aus seinem Rücken hervor – wie Reflexe, die vor der Energie des Heilers zurückschreckten. Jesus wich aus. In der Verteidigungshaltung formte er mit seinen Händen zwei energetische Lichtschwerter und durchtrennte die angreifenden Tentakel. Zwei Männer, zwei Pole – Licht gegen Schatten.
Sein Geistführer, der bereits am Bett des Komapatienten postiert war und dessen schwebende Seele vor Miguels Gier abschirmte, rief ihm zu: „Erhöhe deine Frequenz! Zeig ihm, wie sich Liebe anfühlt, wenn sie nicht flieht.“
Jesus war vorbereitet. Schon bevor er den Raum betrat, hatte er im stillen Gebet um Beistand gebeten. Nun kämpften sie als Einheit: Während der Geistführer den Patienten beschützte und mit seiner Weisheit zur Seite stand, konzentrierte sich Jesus auf die Konfrontation.
Jesus wusste, was zu tun war. Er erhöhte sein spirituelles Licht und ließ mitten im Kampf die Schwerter mit ausgebreiteten Armen fallen. Die energetischen Tentakel erwischten ihn. Doch der Heiler Jesus Lopez blieb ruhig. Die Tentakel krallten sich siegessicher und saugten an seinem Licht. Doch anstatt zu erdulden, öffnete er sich vollständig. Nicht aus Übermut, sondern aus dem Vertrauen in die Quelle, die nie versiegt.
Als reines Gefäß ließ er die Energien ungehemmt fließen. Er spendete Wellen von reiner, hoch schwingender Energie voller Liebe und Vergebung. Um ihn zu überschütten. Er wusste: El Vacíos Hunger war ein Abgrund, der sich nur durch Überfluss füllen ließ. Jesus hatte nicht nur vor, ihn zu sättigen, sondern; er würde geben, bis die Dunkelheit selbst zu leuchten begann. Und zum ersten Mal bekam El Vacío, wonach er sich immer gesehnt hatte: Lebensenergie, die freiwillig gegeben wurde. Ohne Abneigung oder Widerstand.
Lucía stürmte nun herein. Als sie hinzustieß, sah sie mit dem dritten Auge das Spektakel, wie Licht und Schatten sich gegenüberstanden. Und dann geschah es. Plötzlich erwachte etwas in ihr. Und die Stimme des Geistführers rief ihr klar und deutlich zu: „Du kannst helfen. Es war immer in dir.“
Sie schloss die Augen. Energie strömte aus ihren Händen. Keine Technik, nur reine Absicht. Und aus ihrem Herzen strömte Licht. Die zusätzliche Energie wurde für El Vacío zu viel. Er wollte sich lösen, aber Jesus hielt indessen mit beiden Händen zwei seiner Tentakel fest und ließ die hell leuchtende Energie tief bis zum Herzen fließen. Der ganze Körper seines Gegners zitterte und verkrampfte. Er wusste nicht, wie es um ihn geschieht. Der Anstieg der Energien lud seine Lebensenergie ins Übermenschliche hinaus auf. Der Strom heilender Energie konnte endlich sein vernarbtes, zerbrochenes Herz berühren.
Und plötzlich schrie er vor der Erkenntnis auf:
„Ich … ich wollte doch nur … gesehen werden.“
Aus El Vacío wurde wieder Miguel. Er fiel auf die Knie, das Gesicht in den Händen. Tränen mischten sich mit dem Rauch seiner schwindenden energetischen Tentakeln. Der letzte Schatten wich.
„Ich … wollte nie wehtun“, flüsterte er. „Ich wollte nur … gesehen und akzeptiert werden.“
Jesus trat zu ihm, legte eine Hand auf seine Schulter:
„Jetzt wirst du gesehen. Jetzt beginnt ein neuer Weg. Heilung ist nicht das Besiegen der Dunkelheit, sondern das Verstehen, warum sie da war. So wie der Körper nach Brot verlangt, so verlangt die
Seele nach Liebe. Und wer nie genährt wurde, weiß oft nicht, wie man bittet, ohne zu nehmen. Der Himmel richtet nicht. Und der Himmel vergisst niemanden. Dein Sturz war kein Ende, sondern der
erste Atemzug einer neuen Geburt.“
Jesus blickte jetzt Lucia an: „Auch für dich beginnt ein neues Kapitel in deinem Leben. Deine unterdrückte Gabe durfte endlich hinausbrechen. Nimm deine Verantwortung als Lichtbringerin an.“
Mit offenem Mund nickte sie und es sprach aus ihr heraus: „Bitte, lehre mich.“
Bevor sie realisierte, was sie gesagt hatte, nickte Jesus und sprach:
„Niemand ist auf der Erde verloren, solange das Licht in einem einzigen Herzen leuchtet. Ich fühle mich geehrt, dich auf deinem Weg weiterzubringen.“
In der folgenden Zeit heilte Miguel langsam. Er begann eine Therapie. Sprach zum ersten Mal über seine Kindheit. Seine Einsamkeit. Seinen Wunsch, Teil von etwas zu sein. Sein Herz, vernachlässigt in früher Kindheit, suchte nach Umarmungen, die er nicht erhielt.
Und Lucía kündigte ihren Job. Es war ihr nicht mehr möglich, in den destruktiven Bedingungen der Klinik zu arbeiten. Sie ging in die Ausbildung zur Geistheilerin beim Heiler Jesus Lopez und folgte ihrem Herzenswunsch, bei ihrer Tochter im Geschäft zu arbeiten. Wie der Zufall es so wollte, wurde ein Laden neben dem Geschäft frei, den die beiden zu einem lichtvollen Café ausbauen wollten.

Manchmal greifen Menschen nach uns, weil Sie auf der Suche nach Liebe sind. Wenn wir den Mut haben, ihnen Licht statt Widerstand zu geben, beginnt Heilung. Wer einmal erfährt, dass er angenommen wird, ohne sich verstellen zu müssen, hört auf zu kämpfen und beginnt zu leben.
Am 01.07.25 erscheint die Fortsetzung der letzten Ausgabe. Nach der Einleitung in Nummer 25, darf sich Nosferatu in The Healer Jesus Lopez Nr. 27 genauer zeigen. Nicht ein Kampf steht an, sondern die Erlösung. Und es wird einen Überraschungsgast geben, der Einfluss auf mein Comiccover und -geschichte hatte.
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Mo (Sonntag, 01 Juni 2025 13:31)
Top Story! Die Zusammenarbeit zwischen Heilern und Ärzten sollte viel mehr vorangetrieben werden!
K,L (Sonntag, 01 Juni 2025 13:56)
Diese Geschichte hat mich gerade sehr berührt. Mir sind beim Lesen richtig die Tränen gekommen. Die Art, wie du die Charaktere beschrieben hast, hat mich wirklich emotional berührt. Man merkt, wie viel Mühe du in deine Comic-Storys steckst. Wirklich gut geschrieben!
Ina (Sonntag, 01 Juni 2025 14:57)
Eine tolle Geschichte, spannend geschrieben, super erklärt und ja, es gibt Menschen die uns müde machen und unsere Energie anzapfen. Das ist einer der Gründe, warum sich viele Menschen nach Großveranstaltungen müde und ausgelaugt finden.
Vielen Dank für diesen Comic.�
Blueshift (Sonntag, 01 Juni 2025 23:12)
Wenn Tränen das Herz reinigen hatte meins grad Großputz.
Mich berühren auch die lichtvollen Kommentare.
Comicautor: Bitte nicht aufhören mit schreiben!!!