Gastbeitrag: Andrea Lamonaca | Erstveröffentlichung: 16.12.2020 | zurück zu allen Blogs
Jedes Jahr zur Adventszeit ziehen in vielen Kinderzimmern, Wohnzimmern oder an Treppen die Feen, Elfen oder Wichtel ein. Die Kinderaugen leuchten, wenn plötzlich eine kleine Tür oberhalb der Fußleiste, am Treppenabsatz oder an anderen Stellen auftaucht!
Dieser wunderschöne und magische Brauch kommt aus Skandinavien. In Dänemark, wo traditionell gewichtelt wird, heißen sie Nissen und die Wichteltür Nissedør, in Finnland nennt man sie „Tonttu“ und in Schweden „Tomte“. Auf Island kann man die Feentüren, aber auch Wichtel- und Elfentüren oft in der Natur sehen, meist an Bäumen. Damit werden die magischen Plätze der kleinen Völker markiert. In Island gibt es sogar Elfenexperten, die zu Rate gezogen werden, wenn Straßen oder Häuser an bestimmten Stellen gebaut werden.

Zurück zu unserer kleinen Türe in den Wohnungen.
Auch bei uns ist in diesem Jahr wieder ein Wichtel eingezogen, sein Name ist Herr Svenstrøm. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, ist Herr Svenstrøm gerade zuhause, seine Stiefelchen stehen vor der Tür.
Jeden Tag erwarten die Kinder, bei denen ein Wichtel, eine Fee oder eine Elfe eingezogen ist, mit Spannung, was der Wichtel oder die Elfe gemacht hat und manchmal steht auch ein kleines Geschenk für sie bereit.
Wenn die Kinder dann vor die kleine Tür einen Keks und etwas Milch hinstellen, so freut sich der kleine Bewohner sehr und wird es danken.
Wenn morgens die Schnürsenkel zusammengebunden sind oder ein kleiner Brief auf dem Tisch liegt, war sicherlich wieder einmal einer der kleinen Bewohner am Werk. Sie wachen über den Schlaf und die Träume der Kinder und Erwachsenen, sie nehmen den Bewohnern ihre Sorgen und gerade die Feen verteilen auch gerne einmal Zauberstaub!
Die kleine Türe darf aber niemals geöffnet werden, denn sonst verschwinden die Elfen, die Wichtel oder die Feen auf Nimmerwiedersehen...
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Es gibt viele Bücher über Wichtel oder auch die Wichteltür.
Ein ganz bekanntes und wunderschönes Buch über einen Wichtel ist „Tomte Tummetott“ von Astrid Lindgren.
Auszug: „Wenn die Sterne am Himmel funkeln und der Schnee weiß leuchtet, schleicht auf leisen Sohlen Tomte Tummetott, der Wichtel mit der roten Mütze, im Mondlicht umher und hinterlässt winzige Fußstapfen. Er bewacht die schlafenden Menschen und die Tiere auf dem Hof und erzählt ihnen vom Frühling, der bald kommen wird …“
Habt ihr schon einmal ganz genau nachgeschaut, ob ihr nicht auch eine kleine Tür zuhause findet? 😉
Warum vor Weihnachten?
Die Dänen glauben daran, dass die kleinen Wesen am Abend, wenn alles schläft, über das Haus und die Menschen wachen. Sie helfen den Menschen bei kleinen Tätigkeiten und in der Weihnachtszeit helfen sie dem Weihnachtsmann.
Bilder von Türen der Elfen, Wichteln und Feen
Märchen: Tradition der Feentüren
In lange vergangenen Zeiten lebten Elfen und Feen mit Wichteln, Zwergen und Gnomen friedlich zusammen. Doch eines Jahres gab es für die Wichtel nicht genug zu essen; Wichtel, Gnome und Zwerge legten nämlich keine Vorräte an, wie es die klugen Elfen und Feen taten. So kam es, dass die Zwerge, Gnome und Wichtel Vieh und Vorräte stahlen! Mit solch ungehörigem Tun zogen sie sich den Zorn der Feen und Elfen zu, und diese rächten sich – sie versteinerten die Zwerge, wenn diese bei Anbruch der Dunkelheit nicht schnell genug in ihren Höhlen waren. Das Vorgehen der Elfen gefiel den Gnomen und Wichteln gar nicht, und sie überlegten, was sie dagegen tun könnten. Es kam zu einem Treffen des Wichtelkönigs mit der Elfenkaiserin. Dabei einigten sie sich darauf: Die Feen und Elfen stellten Türen dort auf, wo sie ihre Vorräte lagerten und ihr Vieh pflegten. Damit wussten die Zwerge und Gnome, wo sie nicht jagen, ernten oder schlichtweg stehlen durften – alles außer den markierten Revieren stand ihnen jedoch zur Jagd und Ernte frei. So kam es, dass Elfen und Wichtel wieder friedlich zusammen leben konnten – und so kam es zu der Tradition der Feentüren!

Die gute Fee Andrea
Andrea ist die gute Fee an meiner Seite. Wenn ihr die Tür bei den Geistheilungstagen betretet schenkt sie euch ein lächeln und nimmt eure (Geld-)Geschenke gerne entgegen. Sie zeigt sich nicht im Vordergrund sondern agiert im Hintergrund, kaum merklich der vielen zusätzlichen Aufgaben die sie erfüllt. Mit ihrer Präsenz und ihrem Lächeln lässt sie die Herzen erleuchten.
Zu Silvester schafft sie es auch, die 12 Trauben zu jedem Glockenschlag zu essen.
Aber das ist eine andere Geschichte, die demnächst hier erscheint.
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Ilka (Sonntag, 20 Dezember 2020 13:54)
Sehr schön!